Toni Kater

Foto: Jean-Marie-Gilles

„…Ein solch stilles, beinah melancholisches Album zu veröffentlichen, ist in Zeiten wie diesen fast schon mutig. Ihr kompromisslos ureigener Stil macht das Album zu einer grundehrlichen Angelegenheit. Kein Schielen nach Moden, Trends, kein Buhlen um die Gunst des Hörers….Hier stimmt dann alles – die Arrangements (deren Spärlichkeit den Liedern richtig gut tut), die sehr bildhaften, poesievollen Texte, die Melodien der Songs. Alles prachtvoll abgemischt zu einem klangschönen, dabei nie kitschigen Sound. Wer bei diesen Songs nicht richtig zuhört, ist selber Schuld. …“ Holger Beythien (DLF/ SWR/ WDR, a.D.)

Mit „JEMALS“ begegnet uns Toni Kater melancholisch und kämpferisch, tief und direkt wie selten zuvor. Vielleicht ist es ihr konsequentestes Album, das sie erstmals ohne jeden Einfluss von außen entwickelt und produziert hat. Kammerspielartig verhandelt sie die essenziellen Themen des Lebens und setzt ihnen Liebe und Eigenverantwortung entgegen. Sie singt tiefer, erzählt lange und persönliche Geschichten, krasse und wärmende, und schafft es, das schwer Auszusprechende in etwas Schönes und Hoffnungsvolles zu transformieren. Alltag und Poesie zu vereinen.

In BU4 13 9, zum Beispiel, singt sie davon, wie sie einen alten Mann auf dem Friedhof trifft und ihm hilft, sein Grab zu finden. Eine Begegnung, die genau so stattgefunden hat. In Monolog denkt sie über Abschied und Älterwerden nach, fragt nach Ehrlichkeit und Verdrängung und versucht, einen Weg zu finden, damit umzugehen. Vielleicht ist es eine ihrer größten Stärken, immer wieder neue Perspektiven zu entdecken, Türen zu öffnen, wo vorher keine waren, das „M“ von Macht zu streichen und lieber Acht zu geben. (Blaues Haus)

Die Musik auf „JEMALS“, Toni Katers mittlerweile achtem Studioalbum, hat sie einmal mehr auf ein Minimum reduziert. Die Songs, die in Zeiten von maximaler Kurzlebigkeit oft Überlänge haben, werden fast nur noch von der Akustikgitarre und E-Gitarren- Delays begleitet. Man denkt an Storytelling, folgt ihren Worten, die mal glasklar und dann wieder auf mehreren Ebenen daherkommen, und findet sich am Ende selbst wieder. „JEMALS“ ist ein ehrliches und nahes Album, mit dem es Toni Kater einmal mehr schafft, schubladenlos zu bleiben.